Hieroglyphen I (II/340)
Lernziele
Die Kursteilnehmer können ...
- mit ägyptologischen Hilfsmitteln (z.B. Gardinerzeichenliste, Wörterbuch, Transkription, Transliteration) umgehen.
- einfache Originale zu lesen und übersetzen (sog. Decorumstexte: Titulaturen, Datierungen, Opferformeln, Ritualszenen).
- das Mittelägyptische sprach- und forschungsgeschichtlich einordnen (z.B. Entzifferungsgeschichte, Entwicklung der Hieroglyphenschrift).
- erste Grundlagen der Grammatik des Mittelägyptischen, vor allem die nicht-verbale Morphologie.
Arbeitsaufwand: ca. 150 h
Bitte beachten Sie, dass der geschätzte Arbeitsaufwand einen Durchschnittswert darstellt. Individuell kann dieser nach oben oder nach unten abweichen.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Inhalt des Kurses
Die 12 Lektionen des Kurses erläutern auf 160 Seiten die Funktionsweise der Hieroglyphenschrift, die wissenschaftlichen Hilfsmittel (z.B. Transkription, Gardinerzeichenliste) und wenden sich im Anschluss daran der Wortartenlehre (Morphologie) des Mittelägyptischen zu.
Mittelägyptisch ist eigentlich die Sprache des Mittleren Reichs. Darin wurden die frühen ägyptischen Literaturwerke wie „Sinuhe“ oder „die Erzählungen des Papyrus Westcar“ verfasst. Aber weit über das Ende des Alten Reichs hinaus blieb das Mittelägyptische die klassische Sprache des Alten Ägyptens. Deshalb wurden auch die Tempelinschriften späterer Zeit zum Großteil damit geschrieben.
Daher erläutert unser Kurs auch die wichtigsten Textformulare wie die Opferformel oder die Beischriften zu Reliefszenen auf königlichen Denkmälern.
Diese Texte bilden das Gros der textlichen Überlieferung aus dem Alten Ägypten. Der wiederkehrende Aufbau dieser Texte erlaubt deshalb einen relativ schnellen Einstieg in das Verständnis altägyptischer Inschriften, die eine Zeitspanne von rund 2500 Jahren abdecken.